Wissenswertes über Mädesüß
Der Name Mädesüß leitet sich vermutlich von "mede" ab, einem alten Wort für Grasland. Mädesüß ist die süß duftende Pflanze im Grasland. Der wissenschaftliche Name Filipendula setzt sich zusammen aus filum = Faden und pendulus = hängend und beschreibt die Wurzelknollen, die an fädigen Wurzeln hängen.
Die überaus pollenreiche Pflanze ist eine wichtige Bienenweide. Die Raupen des Mädesüß-Perlmuttfalters leben ausschließlich auf und von Mädesüß.
Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. war Mädesüß in England und Schottland Bestandteil von Bieren. Im frühneuzeitlichen England gehörte Mädesüß weiterhin, neben anderen Kräutern wie Dost oder Gundermann, in die Bierrezeptur. Hopfen als Bierzutat war zu dieser Zeit hingegen unüblich.
In Schottland wurde Mädesüß im 3. Jahrtausend v. Chr. in Gräber gelegt. In der jüngeren Eisenzeit (Laténezeit) wurde es unter anderem als Färbemittel für Stoffe benutzt. Die duftenden Blüten des Mädesüß wurden früher bei Hochzeiten vor dem Brautpaar ausgestreut. Sie sollten böse Geister fern halten und galten als Liebespflanze.
Imker rieben ihre neuen Bienenstöcke mit dem nach Honig duftenden Kraut aus, damit die Bienen sie annahmen. Mädesüß wird heute noch oft dem Met zugesetzt, um einen angenehmeren Geschmack zu erhalten.
Im 19. Jahrhundert gelang es erstmals, aus Mädesüß Salicylsäure zu extrahieren, den Wirkstoff von Aspirin. Der frühere wissenschaftliche Name von Mädesüße, Spiraea ulmanaria, war Namenspate für Aspirin. Der Wirkstoff für Aspirin wurde allerdings nie aus Mädesüß gewonnen.